"KÜNSTLER LEBT IHR IM EIGENEN LAND - BLEIBT AM BESTEN UNBEKANNT!" 

  

Robert Rehfeldt zum Gedenken

 

Wolf Vostell widmete 1991 seinem Freund Robert Rehfeldt (5. Januar 1931, Stargard in Pommern; 28. September 1993, Berlin) folgende Worte zur Eröffnung seiner Ausstellung im Berliner "Ephraim Palais":

 

"Robert, Du warst eine der - Fanfaren von Jericho. Deine - Melodie der Bewusstseinskunst hat die Mauer ein stürzen lassen!" und er fügte dem hinzu: 

 

"Kunst = Leben", sagte ich!

"Überleben = Kunst", sagst Du!

 

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Vorsicht Gedankengut!

Robert Rehfeldt

 

DEINE IDEE HILFT MEINER IDEE,

UNSERE IDEEN HELFEN ANDEREN IDEEN!                

 

Robert Rehfeldt

 

Vorsicht Gedankengut! R.R.

Es sind gute Gedanken, die Selbstäußerungen, gedruckten Sätze und kommunikativen Töne. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil des umfangreichen Oeuvres von Robert Rehfeldt. Stets waren sie lebenserhaltendes Prinzip und Kampfansage an die ihn umgebende Inhumanität und Intoleranz zugleich. Mit dadaistischen Mitteln wehrte er sich auf ironisch-militante Weise und wurde zum enfant terrible der ostdeutschen Kunstszene. Nachlesbar leistete Robert Rehfeldt seinen Beitrag zur Enervation der fungierenden Staatsdiener. Seine minierenden, poetischen Kunstäußerungen standen konträr zum Repräsentationsbedürfnis der offiziellen Kulturpolitik und so trafen ihn mehrfach exotische Maßnahmen der Restriktion. Späte Gunst wurde ihm erst 1991 zuteil mit einer retrospektiven Werkschau im glänzenden Ephraim-Palais in Berlin. Der notable Vorwurf der Konter-Demonstration von 1965, der zur Schließung einer Ausstellung in der damaligen, von Dr. Klaus Werner geleiteten, Galerie Arcade in Berlin führte, blieb in der gewendeten Zeit aus. Robert Rehfeldt wurde mit dieser umfassenden Ausstellung Nutznießer der veränderten Verhältnisse, denen er ebenso mit unaufhaltsamer Konsequenz energisch seine Stempel aufdrückte. Denn die Situation hatte sich für Ihn als "Leader of the pact" und Spiritus rector der "Gemeinschaft kreativer Kunstarbeiter" nicht verändert. Seine selbsternannte programmatische Funktion als Medium zwischen west- und östlichem Kunstverständnis war in eine neue Qualität übergegangen. Die Mailbox isolationsgeschädigter Künstler und das "Kontakt-kunst-Contart" Büro für Kunst- und Ideentausch per Post überforderten ihn zeitweilig im Diesseits und ruinierten seine Gesundheit. Denn nur "Kunst ist jenseits - ich lebe diesseits", formulierte er.

"Kunst ist, wenn sie trotzdem entsteht", druckte Rehfeldt, der Künstler im Osten der Bundesrepublik Deutschland, dem bei Bedarf die meisten internationalen Kontakte nachzuweisen wären. Diese lebenserhaltenden Signale der Verbundenheit und Verständigung, frankiert und frei Haus geliefert, zensiert, da provozierend, vernichtet, weil politisch anrüchig, bilden den populärsten Part seiner Sammlung. Über das "informative" Korrespondieren hinaus, das ihn jahrzehntelang postalisch-künstlerisch bekannt und zu d e r Adresse im Osten Deutschlands machte, entstanden große Werkgruppen wie Assemblagen, Collagen, Zeichnungen und Druckgrafik, lichtkinetische Objekte, Filme und visuell-poetische Arbeiten, die die prioritär beschränkte Sicht korrigieren können und seine Suche nach ästhetischer Authentizität deutlich werden lassen.

Ins Getriebe der Kunstentwicklung griff Robert Rehfeldt mit einer bewundernswerten künstlerischen Beharrlichkeit und politischen Prägnanz ein, getreu seiner Maxime "Kunst im Kontakt ist Leben mit der Kunst!".

 

Hans-Jörg Schirmbeck

 

IDEE, UNSERE IDEEN

HELFEN ANDEREN IDEEN!                 Robert Rehfeldt

 


W O L F  V O S T E L L  I S T  T O T 

3. April 1998, Berlin

Der Kunstwissenschaftler- und Kunstkritiker-Verband e.V. trauert um einen der bekanntesten deutschen Maler, Grafiker und Happening Künstler der "ersten Stunde" WOLF VOSTELL.

Er starb am Freitag, dem 3. April 1998, in Berlin. Am 14. Oktober 2007 hätte er seinen 75. Geburtstag feiern können.

Im Mai 1998 wurde der Erweiterungsbau seines großzügig geförderten. Museums in Malpartida in Spanien eröffnet!

In Berlin wurde seine für 1998 geplante Retrospektive auf das Jahr 2001 !!?? verschoben!

Zahlreiche Ausstellungen ehren ihn im In- und Ausland.

1991 widmete er seinem ebenfalls verstorbenen Freund Robert Rehfeldt (am 5.01.2011 wäre sein 80. Geburtstag gewesen) folgende Worte zur Eröffnung seiner Ausstellung im Berliner "Ephraim Palais", die ebenso für Ihn stehen können:

 

"Robert, Du warst eine der - Fanfaren von Jericho! Deine - Melodie der Bewusstseins Kunst - hat die Mauer ein stürzen lassen“, und er fügten dem hinzu:

"Kunst = Leben", sagte ich! "Überleben = Kunst", sagst Du!

 

Hans-Jörg Schirmbeck

 


WOLF VOSTELL auf der COLOGNE FINE ART 2007

Neuer Termin im Herbst 2007 (31.10.-04.011.)

Anlässlich der Wolf Vostell-Retrospektive im Kölnischen Stadtmuseum präsentiert das Zentralarchiv des Internationalen Kunsthandels (ZADIK) eine dokumentarische Ausstellung zum Leben und Werk dieser Schlüsselfigur der Fluxus-Bewegung in Deutschland.
www.koelnmesse.de